Gerade wir Männer sind mehrheitlich kopfgesteuert. Und sind regelmäßig überrascht, wenn ein Baugefühl (das zweite Gehirn genannt) im Nachhinein doch recht hatte Die weiblichen Mitarbeiter oder die Ehefrau haben es ja sowieso schon vorher gewusst…
Warum ist das so? Kopfgesteuerte Entscheidungen finden in der linken Gehirnhälfte statt. Inneres Wissen um Beziehungen, persönliche Einstellungen, Möglichkeiten und Grenzen im Umfeld Ihres Unternehmens wird in ihrer Gesamtheit rechtshirnig ganz fein wahrgenommen. Und steht dem Bewusstsein i.d.R. nicht zur Verfügung. Zudem wirken wir im Geschäftsleben nicht nur als Individuen, sondern sind bei unseren geschäftlichen Handlungen letztlich eingebunden in die Schicksalsgemeinschaft unseres Unternehmens. Dessen Wesen sich eventuell über mehrere Generationen hinweg gebildet hat und das Ergebnis unseres Handelns bestimmt, ohne dass wir das wissen oder bewusst wahrnehmen. Mitarbeiter und Führungskräfte leiden manchmal an Problemen, die eine Folge der von anderen Personen des Unternehmenssystems durchlebten Geschehen sind. Man spricht in diesen gar nicht so seltenen Fällen von „systemischer Verstrickung“. Dies ist der Fall, wenn Regeln oder Gewohnheiten in Unternehmen Automatismen erzeugen, die selbstzerstörerische Systemverläufe zu Folge haben. Diese werden von Außenstehenden als etwas nicht rational Nachvollziehbares wahrgenommen. Etwa wiederholtes Misslingen oder als eine destruktive persönliche Eigenheit. Ergebnis: Irgendwie ist der Wurm drin in einem Unternehmen, einer Unternehmerfamilie, einem Produkt oder einer Abteilung. Klassische Unternehmensberatung stößt an ihre Grenzen. Recht schnell wird abschätzig „Beratungsresistenz“ attestiert.
Was kann helfen? Seit den 80er Jahren ist eine neue, eine systemisch-phänomenologische Methode bekannt geworden, welche die Tiefenstrukturen von sozialen Organisationen sichtbar und erlebbar macht. Sie hat seither den Weg von der Familienaufstellung in die Geschäftswelt gefunden. In Großunternehmen (Industriebetriebe, Banken, Versicherungen) ist die sogenannte Systemaufstellung bereits guter Standard. Sie leistet einen Beitrag zur sinnvollen Organisation und Verarbeitung des Wissens, über das der Kunde selbst bereits verfügt. Sie kann z.B. bei den folgenden typischen Fragen helfen, schnell Klarheit zu bekommen:
- Soll ich mich engagieren oder besser zurückziehen?
- Was ist das Ziel hinter dem Ziel?
- Was sind die ausgeblendeten Themen?
- Können wir unseren Betrieb halten, oder müssen wir ihn aufgeben, um nicht alles zu verlieren?
- Wir müssen wir uns aufstellen, damit wir das Projekt mit gutem Ergebnis abschließen können?
- Woran liegt es, dass das neue Produkt nicht einschlägt?
- Strategieentwicklung: Wie stehen die Akteure zueinander und zu den verschiedenen Möglichkeiten?
Im Mittelstand sind diese Methoden fast unbekannt. Bemerkenswert ist nicht nur die hohe Erkenntnisqualität, sondern auch die kurze Zeit: Meist genügt eine Sitzung. Auch kann eine Systemaufstellung im Einzelsetting (so heißt diese Arbeit unter 4 Augen) helfen, wichtige Fragen und Aufgabe erstmal zu klären. Vielleicht ist das ganz neu für Sie. Sollten Sie neugierig geworden sein, stehe ich für weiterführende Fragen gerne zur Verfügung.
Ihr Ulrich Bretschneider