Unternehmensführung in Umbruchzeiten – Stabilisierung vor Transformation

Liebe Geschäftsfreunde, sehr geehrte Damen und Herren,

im Schatten einer guten Konjunktur bis Ende 2019 begannen sich spätestens mit der C-Krise ab 2020 Umbrüche abzuzeichnen, die Unternehmer mit gutem Gespür für Zusammenhänge haben kommen sehen. Das schuldengetriebene Wachstum der führenden Industriestaaten und zunehmende Egoismen wichtiger internationaler Akteure warfen ihre Schatten voraus. Zum anderen begannen Megatrends und neues gesellschaftliches Bewusstsein ganze Branchen zu verändern. Details zu nennen ist an dieser Stelle entbehrlich. Unternehmen müssen sich anpassen, oft neu erfunden werden. Das Zauberwort heißt „Transformation“. Gemeint ist nicht nur die Anpassung einzelner Prozesse, sondern oft auch das gesamt Geschäftsmodell. Doch bevor man sich auf diesen (oft langen) Weg begibt, ist zu prüfen, ob der Tank für die weite Reise voll ist.

Umbrüche – und plötzlich steckt man mittendrin

Nun sind Zeitpunkt und individuelle Betroffenheit von Umbrüchen nicht rechenbar. Weder sind wichtige Einflüsse vollumfänglich bekannt, noch in ihrer zirkulären Wirkung einzuschätzen. Hinzu kommen die bekannten und schwer zu überwindenden Beharrungskräfte. Veränderung mag keiner, gerade wenn es bei einem selbst anfängt. Der vielfach angekündigte Auslöser – Mega-Crash im europa- oder weltweiten Die bis jetzt ausgeblieben. Aufforderungen zur Transformation verhallten daher vielfach ungehört.
Dann geschah es völlig unerwartet: Seit Jahresbeginn hat sich in Windeseile der Virus Covid-19 weltweit verbreitet, verbunden mit großem Leid, gesundheitlich wie wirtschaftlich. Die Folge: Unser Verhalten im Umgang mit Menschen und Geschäftspartnern, auch in der Öffentlichkeit, hat sich dramatisch geändert.

Betroffen – direkt oder indirekt

Unternehmen sind heute in ganz unterschiedlicher Weise betroffen. Während sich für einige Wenige – oft unerwartet – das Geschäft belebt, steht der weitaus größere Anteil unter erheblichem Anpassungsdruck – auch wenn das nicht jeder zugibt. Viele leiden still.
Die Rahmenbedingungen der Weltwirtschaft und auch in Deutschland haben sich verschlechtert. Wenn man die folgenden Einzelmeldungen der jüngsten Zeit in ihrem Zusammenwirken begreift, offenbart sich deren ganze Dramatik.

Gerade in Umbruchzeiten ist es wichtig, die Verfassung des Unternehmens und seine Einbettung in den Markt sind zu erkennen. Dazu ist die EXTERNE Perspektive und Erfahrung wichtig. Denn sie ermöglicht den Tiefblick in die Organisation und ihre Abläufe und gleichzeitig auch den Weitblick auf die Chancen und Möglichkeiten der Märkte. Eindrücke, Gedanken und Ideen nehmen Gestalt an. Neue Handlungsmöglichkeiten stehen vor Augen. Natürlich auch das, was kurzfristig Besserung verspricht.

„Gestalten setzt Verstehen voraus“. Ein guter Berater wird daher genau hinhören und das Unternehmenssystem (das Unternehmen, seine Stakeholder und seine Märkte) erfassen. Aus seiner professionellen Wahrnehmung werden Fragestellungen resultieren, die darauf gerichtet sind, zunächst Schieflagen zu erkennen und Stabilisierungsmaßen einzuleiten. 3 typische operative Themen sind in einem ersten Schritt anzugehen:

1. Liquidität und finanzielle Ressourcen:

Wie ein Arzt eingangs den Puls fühlt, wird in Unternehmen die Frage nach der Liquidität am Anfang stehen. Wie lange reicht sie aus? Vielleicht konnten Sie sich mit öffentlichen Krediten versorgen und sind derzeit noch gut ausgestattet. Doch auch volle Kassen leeren sich schnell, wenn Rendite fehlt. Liquiditätsbedarf besteht vor allem dann, wenn der Umsatz wieder anspringt. Die finanzielle Situation und die Auswirkungen der geplanten Maßnahmen sind in geeigneten Rechenwerken abzubilden – Voraussetzung auch für Kredite und Fördermittel. Die Befindlichkeiten der Kapitalgeber sind zu beachten und zu pflegen. Eine Ertragsplanung geht der Liquiditätsplanung voraus. Bei knapper Liquidität kann eine Zahlungsfähigkeitsprognose nach IDW S11 geboten sein – zu Ihrer eigenen Sicherheit.
Die Liquidität zeigt den finanziellen Handlungsspielraum auf. Bedenken Sie bei Kreditaufnahme: Man kann nicht gegen den Markt sanieren. Neue Kredite sind nur gerechtfertigt, wenn eine hinreichende Wahrscheinlichkeit zur Rückführung besteht.

2. Ziele kennen und verborgene Schätze heben:

Welche Pläne haben Sie? Haben Sie alle Möglichkeiten im Fokus? Manchmal verschleiert Naheliegendes den Blick auf Alternativen. Pläne haben nur dann eine Chance zur Umsetzung, wenn die Ressourcen ausreichen. Sind Ihre Führungskräfte fähig und auch bereit, einen schwierigen Weg mitzugehen? Wie lässt sich Wissen und Loyalität von Mitarbeitern nutzbar machen, die man vielleicht wenig im Blick hat? Die Erfahrung zeigt: Es lohnt sich, nach verborgenen Schätzen zu graben, die unentdeckt in Unternehmen schlummern. Der bekannte Spruch „wenn Siemens wüsste, was Siemens weiß“, ist eine gute Metapher dazu. Eine geführte Suche hilft weiter.

Übrigens ist es immer gut, einen Plan B in der Schublade zu haben. Im Extremfall kann durch eine Insolvenz oder eine Planinsolvenz ein Neustart eingeleitet werden – oder auch ein befreiender Ausstieg. Qualifiziertes Know-How von außen ist in dieser Extremsituation unentbehrlich. Wohl dem Unternehmer, dem Zeit zur Verfügung steht, die für sorgfältige Vorüberlegungen für künftige Gestaltungen genutzt werden kann.

3. Was hilft kurzfristig weiter?
„Der Erste-Hilfe-Kasten muss her“: Was ist jetzt für Sie wichtig? Wie kann ein angeschlagenes Geschäft mit begrenztem Aufwand belebt werden? Wenn Umsatz fehlt, kann es zunächst geboten sein, vorhandene Geschäftsverbindungen zu beleben und neue Kontakte in bekannten Vertriebswegen anzustreben. Eine externe Verstärkung für kraft- und mutlos gewordene Vertriebsmannschaften kann angezeigt sein.

Fazit:
Die Lösung dringlicher Themen ist vordringlich, jedoch keine Garantie für die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Notmaßnahmen sind von langfristig wirksamen Eingriffen zu unterscheiden.
Wollen Sie einen Transformationsprozess bewusst gestalten, sind tiefer- und weiter gehende Fragestellungen not-wendend. Änderungen greifen in das Unternehmensgefüge ein. Die Transformation des Geschäftsmodells ist vergleichbar mit einem Marathon und bedeutet gute und frühzeitige Vorbereitung. Doch sollte zuvor klar sein:

  • Die Kapitalversorgung ist gesichert.
  • Die Weite Ihrer Ressourcen und Möglichkeiten steht Ihnen klar vor Augen.
  • Notwendige Stabilisierungsmaßnahmen greifen.

Was ist IHR erster Schritt? Gerne helfen wir Ihnen bei Ihren Herausforderungen. Aus eigener Erfahrung wisen wir: Das was wirklich weiterhilft, kann man nicht sich selber sagen. Schwierige Wege müssen Sie nicht alleine gehen.

Ich freue mich auf Ihre Anfrage – Ein Gespräch mit mir führt Sie weiter.

Ihr Ulrich Bretschneider

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